Das Ziel von Gender Mainstreaming ist die Gleichstellung  und die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Um dies zu erreichen müssen in allen Bereichen der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung, der Politik aber auch des täglichen Lebens, die unterschiedlichen Interessen und Lebenssituationen von Frauen und Männern bei allen Entscheidungen von vornherein mitberücksichtigt werden. Dies bedeutet nicht unbedingt „Gleichmacherei“, oft liegt die Lösung gerade in der Anerkennung von Unterschieden und der Suche nach einem Ausgleich. Die gesellschaftlichen Geschlechterrollen (Gender) haben sich stark verändert, kulturelle Unterschiede werden im stärker bemerkbar und können zu Konflikten führen. All dies erfordert eine Genderkompetenz, eine Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für geschlechterspezifische Fragestellungen. Ziel des Seminars ist es, diesbezügliche Strategien im Bereich Gender Mainstreaming vorzustellen und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit zu beleuchten.

Das Ziel dieses Seminars ist  es auf dem speziellen Gebiet der feministischen Philosophie die neuesten Debatten über Anerkennung hinsichtlich ihrer Konsequenz für die Gleichheit – Differenz(en) Problematik vorzustellen. 
Die Spannung zwischen Forderungen nach Anerkennung von Gleichheit und Forderungen nach Anerkennung von Differenz durchzieht die gesamte feministische Theoriebildung. Es stellt sich die Frage inwieweit Ungleichheit fortgeschrieben wird, wenn Ungleiches gleich behandelt wird. Seit den 1990iger Jahre wird die Frage nach der Geschlechterdifferenz jedoch insofern erweitert, als nunmehr die Differenzen unter den Frauen selbst zur Diskussion gestellt werden: zum einen sind es stark identitätspolitisch agierende Bewegungen von Minderheiten, die um Sichtbarkeit und Zurkenntnisnahme ihrer sozialen Situation sowie um die Anerkennung von kulturellen Eigenheiten ringen (Black Feminism); zum andern sind es die dekonstruktivistischen Ansätze in der feministischen Theoriebildung, für die jede Form der identitätspolitischen Fundierung von Kritik scheitern muss, weil sie zwangsläufig neue Ausschlüsse produziert (Queer Feminism). 
Die anerkennungstheoretischen Wende verdrängt das bisher gültige Paradigma der egalitären Umverteilung und betont die Notwendigkeit einer differenzfreundlichen Welt, in der für die Ebenbürtigkeit und Gleichbehandlung nicht mehr der Preis einer Assimilation durch die Mehrheit oder die herrschende Norm zu zahlen ist. Die Annahme dahinter ist, dass sowohl die individuelle Subjektwerdung als auch die soziale Integration von Gesellschaften auf geregelte Formen von wechselseitiger Anerkennung angewiesen ist, an deren Unzulänglichkeiten und Defiziten sich stets wieder Empfindungen der Missachtung festmachen, die als Antriebsquelle gesellschaftlicher Veränderungen gelten können. 
In der Lehrveranstaltung sollen drei große Problemkreise angeschnitten werden: erstens der Vorwurf, die anerkennungstheoretische Wende führe zu einem kulturellen Monismus und vernachlässige ökonomische Fragestellungen, zweitens die Diskussion rund um die Anerkennung und Neubewertung der von Frauen bisher unentgeltlich „aus Liebe“ erbrachten gesellschaftlich notwendigen Arbeit in der Familie, einschließlich der Infragestellung der bisherigen Familienkonstellationen und drittens die Hinterfragung derjenigen psychischen und sozialen Faktoren die nach wie vor symmetrische, wechselseitige Anerkennungsformen vereiteln.