Selbstverantwortung aus weiblicher Sicht

Zur aktuellen Problematik der Geschlechterverhältnisse

Vortrag von Dr. Susanne Moser im Rahmen der Nacht der Philosophie in den Wiener Kaffeehäusern

Programm

Dorotheergasse 6-8, 1010 Wien,

Zeit: 9. April 2013, 18.00 Uhr

 Selbstverantwortung und Fremdbestimmung. Ein philosophisch-ethischer Zugang

Vortrag auf der Fachtagung der IOA Selbstverantwortung als Prinzip: Positionen zur handlungsorientierten Perspektive

Verantwortung für das eigene Leben übernehmen zu können und dies auch zu dürfen ist historisch gesehen keine Selbstverständlichkeit. Dazu bedurfte es der Emanzipationsbewegungen der letzten Jahrhunderte um Frauen, Sklaven, Lohnabhängige, Menschen mit anderer Hautfarbe usw. aus ihrer Abhängigkeit zu befreien. Das Entlassen des Sohnes aus der väterlichen Verfügungsgewalt, die emancipatio, war schon im römischen Recht die Voraussetzung für einen Mann, ein freies und selbstverantwortetes Leben führen zu können. Die Aufklärung des 18. Jahrhunderts, in Kants Worten der „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“, forderte Freiheit und Gleichheit nunmehr für alle Menschen. Um selbstverantwortlich agieren zu können braucht es also bestimmter Voraussetzungen: zum einen bedarf es einer gewissen Unabhängigkeit, also eines „Freiseins  von“ Unterdrückung und Diskriminierung, zum anderen bestimmter Fähigkeiten und Ressourcen, also eines „Freiseins für“ selbstgewählte Lebensentwürfe und politische Selbstbestimmung. Bildung als Motor der Emanzipation sollte dazu verhelfen, ein Bewusstsein für die eigene Persönlichkeit und ihre Stärken zu entwickeln, um diese dann erfolgreich im Berufsleben und in der politischen Partizipation einsetzen zu können. „Der Mensch ist das, was er aus sich macht“, so bringt es Sartres Existentialismus auf den Punkt. Das Tun, die Leistung zählt und nicht die Herkunft. Der Mensch ist zur Freiheit und Selbstverantwortung „verurteilt“. Er muss sich selber wählen, weil kein Gott ihm mehr vorschreibt wie er zu leben hat. In Zeiten neoliberaler Machbarkeiten machen sich neue Tendenzen sichtbar: Selbstverantwortung verkommt zu einem Schlagwort, hinter dem sich neue Diskriminierungs- und Ausbeutungsmechanismen verstecken.  Zum einen wird das Individuum vermehrt in die Selbstverantwortung entlassen – Stichwort „Ich-AG“ -  zum anderen werden ihm zugleich die Ressourcen zur Selbstständigkeit entzogen oder vorenthalten. Freiheit bedarf immer einer Form von Ein- oder Rückgebundenheit, sonst mündet sie in Selbstausbeutung und Selbstgefährdung, ebenso wie Versorgung und Geborgensein in Bevormundung und Trägheit abgleiten kann. Im Vortrag wird auf die gegenseitige Abhängigkeit und Wechselwirkung von individueller Selbst- bzw. Eigenverantwortung und kollektiver Mitverantwortung näher eingegangen.

Dr. Susanne Moser

Zeit: 16. Juni 2012

Ort: Seminarzentrum Am Spiegeln, Johann-Hörbiger-Gasse 30, 1230 Wien

Wege zum Glück

Die Suche nach dem Glück ist so alt wie die Menschheit selbst. Was wir allerdings dazu benötigen, um glücklich zu sein, darüber war man sich nicht immer einig. Auch gab es, gerade im deutschsprachen Bereich, Vorbehalte gegenüber dem Glücksstreben, ob dieses nicht etwa der Pflichterfüllung zu weichen habe. In neuester Zeit wird das Glück jedoch zu einem eigenen Forschungsfeld: was führt dazu, dass manche Menschen glücklicher sind und manche weniger. Im Vortrag sollen mögliche Wege zum Glück angedacht und gemeinsam reflektiert werden.

Dr. Susanne Moser

Zeit: Montag, 14.2. 2011  

Ort: VHS Brigittenau, Raffaelgasse 11, 1200 Wien 

Gedanken über die Zeit

Die Wahrnehmung und Erfahrung von Zeit gehören zu den zentralen Aspekten menschlicher Wirklichkeitskonstruktionen. Auch wenn die zeitliche Ordnung für uns einen Charakter von selbstverständlicher Natürlichkeit besitzt, variieren die Zeitauffassungen sowohl in historischer als auch in kultureller Hinsicht. Ziel des Vortrages ist es, dem „Wesen der Zeit“ etwas näher zu kommen und verschiedene philosophische, naturwissenschaftliche und soziologische  Ansätze vorzustellen.

Dr. Susanne Moser

Zeit: Donnerstag, 8. 4. 2010

Ort: VHS Landstraße, Hainburgerstrasse 29, 1030 Wien

Zeitgemäße und anregende Vermittlung von Philosophie an Volkshochschulen. Themen, Formate, Erfahrungen

Ziel dieses Vortrages ist es, aufzuzeigen, welchen praktischen Stellenwert Philosophie in unserem Leben heute noch haben kann, welche Rolle die Volkshochschulen dabei spielen können und welche Erfahrungen ich als Kursleiterin im Bereich der Volkshochschulen gemacht habe.

Dr. Susanne Moser

Zeit: Mittwoch 28.4.2010, 9.00-11.00

Ort: Zentrale der Wiener Volkshochschulen, Hollerg. 22 1150 Wien

Michel Foucaults Überlegungen zum modernen Überwachungsstaat 

„Der Mensch, zu dessen Befreiung man einlädt, ist bereits in sich das Resultat einer Unterwerfung, die viel tiefer ist als er.“

Das Anliegen des französischen Philosophen Michel Foucault (1926-1984) ist es, zu zeigen, dass die moderne Disziplinarmacht nicht nur verbietet und einschränkt, sondern produktiv ans Werk geht, um die Individuen nach ihrem Bedarf zu disziplinieren und hervorzubringen. Anhand des Modells des Panoptikums, jenem Bild des allgegenwärtigen und unsichtbaren mächtigen Überwachers und Zensors, werden jene Mechanismen angesprochen, die im Hintergrund moderner Gesellschaften wirken und von dort her die demokratischen Spielregeln immer wieder außer Kraft zu setzen versuchen. 

Dr. Susanne Moser, Institut für Philosophie der Universität Wien

Ort: Bezirksmuseum Hietzing

Zeit: Mittwoch, 14.10.2009, 18h30 – 20h00

Der Wille zum Sinn: Viktor Frankls Überlegungen zur Grundlegung einer Existenzanalyse 

Das Bild vom Menschen, so wie es die Psychoanalyse entworfen hat, erfasst nach Frankl nicht die Totalität des Menschen als leib-seelisch-geistiger Einheit. Im Menschen gibt es nicht nur einen „Willen zur Lust“ (Freud) und einen „Willen zur Macht“ (Adler), sondern auch einen „Willen zum Sinn“. Oft macht sich jedoch ein Sinnlosigkeitsgefühl breit, das mit einem Leeregefühl und einem existentiellen Vakuum verbunden ist. Frankl will dem Menschen dazu verhelfen seine je spezifische Aufgabe und ganz persönliche Mission zu verwirklichen und damit seinen Sinn im Leben zu finden. 

Dr. Susanne Moser, Institut für Philosophie der Universität Wien

Ort: VHS Landstrasse, Hainburgerstrasse

Zeit: Donnerstag, 22.10.2009, 19h30 – 21h00

Wege zum Glück 

Die Suche nach dem Glück ist so alt wie die Menschheit selbst. Was wir allerdings dazu benötigen, um glücklich zu sein, darüber war man sich nicht immer einig. Auch gab es, gerade im deutschsprachigen Bereich, Vorbehalte gegenüber dem Glücksstreben, ob dieses nicht etwa der Pflichterfüllung zu weichen habe. In neuester Zeit wird das Glück jedoch zu einem eigenen Forschungsfeld: was führt dazu, dass manche Menschen glücklicher sind und manche weniger. Im Vortrag sollen mögliche Wege zum Glück angedacht und gemeinsam reflektiert werden. 

Dr. Susanne Moser, Institut für Philosophie der Universität Wien 

Ort: VHS Meidling, 1120 Wien, Schönbrunner Straße 213-215, 1. Stock

Zeit: Do, 29.10.2009, 19.00-20.30

 

Gibt es einen Willen zum Bösen? 

Die Auseinandersetzung mit dem Bösen ist so alt wie die Menschheit selbst. In der Sündenfallgeschichte werden wir erstmals mit dem Bösen konfrontiert: Gottes Wille zu missachten - nämlich sein Verbot vom Baum der Erkenntnis von gut und böse zu essen – führt zur Vertreibung aus dem Paradies. In der Folge wird das Böse entweder, wie in der griechischen Philosophie, als Mangel an Einsicht oder wie in der christlichen Tradition als Eigenwille gegenüber Gott, angesehen. Erst in der Moderne wird das Böse, etwas, das um seiner selbst willen angestrebt und zu einer ästhetischen Kategorie erhoben wird, wie etwa bei Marquis de Sade, Baudelaire oder Rimbaud. 

Dr. Susanne Moser, Institut für Philosophie der Universität Wien

Ort: VHS Landstrasse, Hainburgerstrasse

Zeit: Donnerstag, 5.11.2009, 19h30 – 21h00

 

Zum Darwinjahr: Zur Geschichtlichkeit des Menschen 

Sein, heißt „geworden sein“! Mit diesem Gedanken Hegels bricht am Ende des 18. Jahrhunderts die Veränderlichkeit und Zeitlichkeit in die Philosophie ein, der es seit der Antike immer um das ewige und zeitlose Wesen der Dinge gegangen war. Der Gedanke der Geschichtlichkeit beflügelt die sozialreformatorischen Bestrebungen des 19. Jahrhunderts. Die gesellschaftlichen Umstände sind nicht mehr als von Gott gewollt Vorgegebene hinzunehmen. Sie sind einmal entstanden und können daher auch verändert und neugestaltet werden. Als leibliches, der Zeit unterworfenes Wesen ist der Mensch von seinem Umfeld und seinen Entwicklungsmöglichkeiten abhängig: um sich als Mensch realisieren zu können, bedarf es der Veränderung hin zu einer humaneren Gesellschaft. 

Dr. Susanne Moser, Institut für Philosophie der Universität Wien

Ort: VHS Meidling, 1120 Wien, Schönbrunner Straße 213-215, 1. Stock

Zeit: Do, 12.11.2009, 19.00-20.30

 

Philosophie der Gefühle 

Die abendländische Philosophie stand dem Phänomen des Gefühls seit jeher mit Skepsis oder gar Ablehnung gegenüber. Das Gefühl wurde als etwas gesehen, das man durch Ratio und Vernunft in den Griff zu bekommen hatte. In den letzten Jahren sind Affekt, Gefühl und Emotion jedoch ins Zentrum medientheoretischer, philosophischer und künstlerischer Aufmerksamkeit gerückt. Dies hängt nicht zuletzt mit der intensiven Auseinandersetzung mit der Rolle der Gefühle im Bereich der Gehirn- und Kognitionsforschung zusammen, welche die zentrale Bedeutung der Gefühle für alle Bereiche unseres Lebens, auch für den Erkenntnis- und Wissensbereich, betont. 

Dr. Susanne Moser, Institut für Philosophie der Universität Wien

Ort: Bezirksmuseum Hietzing

Zeit: Mittwoch, 11.11.2009, 18h30 – 20h00

 

Virtual Diversity: Kommunikation und Umgang mit Differenzen in virtuellen Räumen 

Immer mehr Leute unterschiedlichen Alters verbringen ihre Zeit in der virtuellen Welt von Chats und Internetforen. Der Weg vom praktischen Kommunkationsmedium zur Internetsucht und zu Realitätsverlust ist nicht weit. Zudem kommt es in diesen "Parallelwelten", die zunehmend als Ersatz für reale Kontakte und Defizite dienen, zu Missverständnissen und Konflikten, ja sogar zu Forenkriegen aufgrund von persönlichen und kulturellen Differenzen oder allerlei Täuschungen. All diese Dramen haben oft unvorhersehbare Auswirkungen auf das reale Leben. Ziel des Seminars ist es auf Gefahren und Dramenauslöser bei der Internetkommunikation hinzuweisen sowie Wege zu einer besseren Verständigung in virtuellen Räumen aufzuzeigen.

Prof. Dr. Yvanka B. Raynova, Institut für Axiologische Forschungen, Wien / Institut für Philosophie an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften

Ort: VHS Meidling, 1120 Wien, Schönbrunner Straße 213-215, 1. Stock

Zeit: Donnerstag, 26.11.2009, 18.00-21.00